Römertage Tarragona (Spanien) '05


Vom 27. bis zum 29. Mai 2005 nahmen wir auf Einladung der Stadt Tarragona am Römerfest in der römischen Provinzhauptstadt in der Nähe von Barcelona teil. Dort erwartete den Besucher:
bemerkenswerte Baudenkmäler, Museumspräsentationen, Gladiatorenkämpfe, Militärlager und einen bedeutenden Zivilbereich. Teilnehmer war u.a. das die-roemer-online - Team als Teil der Römerkohorte Opladen

Die Römer in Spanien, Tarrago viva

Wir warten, auf die Bahn - wie immer -, auf das Flugzeug, auf den Bus, auf unseren Material LKW auf endlich-schlafen-zu-können. Doch wie war es schön mal nicht in regennassen Caligai laufen zu können, nicht in diesen praktischen aber harten Schilden schlafen zu müssen und einem Nachts der sonst was abfällt vor Kälte. Römerwetter also und Luxus pur: Hotelanlage die aus vielen kleinen Vici besteht, schlicht, aber gut eingerichtet- was soll man auch den ganzen Tag in der Wohnung ?-, Vollpension mit üppigem Büffet, Getränke ebenfalls gratis, Taxibus zum Veranstaltungsplatz usw.- alles von der Stadt Tarragona bezahlt.
Was soll man sagen, alles perfekt.

Der erste Tag bestand aus einer Stadtbesichtigung: Das wunderschöne Amphitheater mit einer nicht ganz so schönen Ruine von den Anhängern dieses komischen Gottes, den sie selbst verspeisen, in der Arena. Dem wirklich sehenswerten Museum in den Katakomben des ehemaligen Forums Tarragonas mit angrenzender Wagenrennbahn, gepflasterten Straßen, mediterranem Genum und hier und da verbauten Steinen mit lateinischer Inschrift; natürlich alles umsonst für die Romani.

Da werden ganze mittelalterliche Stadtteile niedergerissen damit die noch schöneren römischen Zeugnisse freigelegt werden. Selbst die Bahn muss einen Schlenker um das Theater machen. Das Fest "Tarraco Viva" wie es in der catalanischen Version hieß, war Freitag Abend bis Sonntag Abend der Höhepunkt des Stadtlebens. Während Vormittags zwei Stunden lang interessierte Besuchergruppen das Lager erkundeten, und dabei römische Legionäre beim Feuer machen, Mehl mahlen, Brei kochen, Rüstung putzen oder auch beim Glücksspiel beobachten konnten - überbrückte die Siesta die lange Zeit bis zum Abend.

Wiederum gab es etwa eine Stunde Programm wie folgt: Samt Marschgepäck wurde mit der Ortsansässigen Römergruppe hinter dem auf Stühlen sitzenden Publikum Aufstellung bezogen, vor demselben in Reih und Glied zum gegenüberliegenden Lager marschiert, alles fallen gelassen und wenn einige Schanzgräben aushuben, standen andere Wache und machten jene Exerzierübungen oder inszenierten eine z.T. echte Verletzung. Erneute Sammlung und Testudo (Schildkröte) gingen über in die gewohnte bilinguale Ausrüstungserklärung und der Artillerievorführung.

Erneute Sammlung und Signum-Vereidigung. Schließlich gab es noch eine Vorführung einer römischen Reitereinheit (aus Belgien), wobei einige Melonen zerteilt wurden, die den jungen Besuchern wohl trefflich mundeten (wer sagte den das Gladii reine Waffen seien ?).
Montag dann Abbau und, wenn uns nicht der Himmel auf den Kopfe fällt, werden wir nächstes Jahr wohl wieder da sein, - die Einladung haben wir zumindest schon.

Weitere Bilder finden Sie hier.



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