Waffen und Ausrüstung eines römischen Legionärs

Übersicht

Schutzbewaffnung

Helm (Galea oder Cassis)   
Panzer (Lorica)
Schild (Scutum)
 
 
 
Kleidung und Schuhwerk

Tunika (Tunica)
Militärmantel (Paenula)
Wollschal (Focale)
Militärgürtel (Cingulum Militare)
Soldatenstiefel (Caligae)
Angriffsbewaffnung

Wurfspeer (Pilum)
Schwert (Gladius)
Dolch (Pugio)
Sonstige Ausrüstung / Marschgepäck
Gewicht





Kleidung und Schuhwerk


Tunika (Tunica)

Tunika TunikaDie Tunica war das Grundkleidungstück aller Römer, Zivilisten wie Soldaten. Am besten kann man die Tunica mit einen überlangen T-Shirt vergleichen, dass bis zu den Knien, oder bei Zivilisten auch darüber geht. Der Legionär trug gewöhnlich zwei Tuniken, eine leinene Untertunika und eine aus rotem, gewalgten Wollstoff bestehende Obertunika. Die Untertunika erfüllt die Funktion der Unterwäsche, da Leinen hautfeundlich, kühlend, weich und Schweiß bindent ist. Die robusten Wolltuniken wärmten vortrefflich und schützen vor Prellungen im Gefecht. Mehr...




Militärmantel (Paenula)

Paenula Dieses, auch von der Zivilbevölkerung gerne getrage, Kleidungstück bestand ähnlich wie die Obertunika aus dickem, gewalgtem Wollstoff. Die Paenula ist halbkreisförmig geschnitten und wird vorne vom Hals bis zur Höhe der Magengrube zugenäht, mit Riemen verschlossen oder mit Fibeln zugesteckt. Am Nacken ist eine spitz zulaufende Kapuze (capitium) angenäht.
Bei gutem Wetter trägt man die Paenula zusammengerollt im Mantelsack der sarcina.
In der Nacht wird der Mantel als Decke benutzt.
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Focale Wollschal (Focale)

Die Focale ist ein ungemein praktisches und wichtiges Kleidungsstück, denn sie wärmt nicht nur und hält Feuchtigkeit ab sondern verhindert ein unangenemes Scheuern der Rüstung und bietet dem Hals auch im Gefecht ein wenig Schutz.
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Militärgürtel (Cingulum Militare)

Das Cingulum ist ein mit Metallplätchen besetzter, über die Hüften getragener Ledergürtel, an dem vorne seit der nachaugustischen Zeit ein Schurz aus 4-8 ebenfalls mit Metallbeschlägen versehene Lederstreifen angebracht waren.Dieser Schurz sollte zum einen wenistens das Gefühl eines Unterleibschutzes vermitteln, zum anderen durch sein Klappern und Rasseln den Gegner beunruhigen. Über die Tunica geschnallt gehörte das Cingulum zur Dienst-, über den Panzer geschnallt zur Felduniform.
Das Cingulum war das Symbol des Soldatenstandes, und häufig aufwendig verziert, es wurde im 1. Jh. n. Chr. im römischen Heere eingeführt. Es war gallischer Herkunft.
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Cingulum Militare Cingulum Militare Cingulum Militare



Soldatenstiefel (Caligae)

Caligae Die Caliga war eine überaus robuste Sandale aus starkem Rindsleder das an den Sohlen mit 80-90 Eisennägeln besetzt war. Man geht davon aus, das sie sich aus einen in Streifen geschnittenen Lederschuh entwickelt hat.
Sandalen statt geschlossene Schuhe zu tragen hat entscheidene Vorteile, der Fuss ist gut belüftet und schwitzt daher nicht, Blasenbildung wird verhindert. Desweiteren trocknet die Caliga schnell und man kann auch mal problemlos einen Fluss durchwarten (der Legionär hatte ja nur dieses eine Paar Schuhe!). Für sehr kalte Gefilde wie Germanien oder Britannien gab es eine Mischung aus Strumpf und Garmasche, die sogenannte tibialia (nach tibia, das Schienbein).
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Schutzbewaffnung


Helm (Galea oder Cassis)

Montefortino Helm Seit dem 2. Jh. v. Chr. setzt sich der Montefortino-Helm durch. Er ist der klassische Helm der Republik. Gegen Ende des Bürgerkriegs setzt sich bronzene Coolus-Helm durch, der bald durch eine eiserne Version abgelöst wird. Er ist gallischen Ursprungs und wird gegen Ende der Regierungszeit des Tiberius (zirka 30 n. Chr.) durch den kaiserlich-gallischen Helm ersetzt, der heute allgemein als römischer Legionärshelm schlechthin gilt.
Man unterscheidet heute - je nach Fundort - verschiedene Typen von kaiserlich-gallischen Helmen (so z.B. die Typen Hagenau und Weisenau). Sie alle haben jedoch die typische kugelkalottenartige Form. Den Helm krönte die Crista, der Helmbusch. Kaiserzeitlicher Helm Die Crista des einfachen Legionärs wurde nur bei Paraden montiert, der Centurio trug sie jedoch auch im Kampf, aber um 90 Grad gedreht (crista transversa).
Stirn und Schläfe des kaiserlich-gallischen Helmes wurden durch einen Schirm an der Vorderhaube, die Kopfseiten durch Wangenklappen (bucculae) und das Genick durch einen Nackenschirm geschützt. Das Gesicht war frei.
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Panzer (Lorica)

KettenhemdIn der römischen Armee gab es mehrere, verschiedene Panzerarten:
Der Muskelpanzer (thorax) war dem Kaiser und den hohen Ofizieren vorbehalten, die Mannschaften trug schon in der Republik das Kettenhemd (lorica hamata - siehe Bild) oder den Schuppenpanzer (lorica squamata). Der Schuppenpanzer war jedoch weit weniger verbreitet als das Kettenhemd. In der Kaiserzeit kam dann der Schienenpanzer (lorica segmentata) auf, und war im Gegensatz zu den anderen Panzern, eine rein römische Entwicklung. Der Schienenpanzer eigenete sich besser für die Massenproduktion und war deshalb billiger, 2-3 kg leichter als das Kettenhemd, und bot eine bessere Schutzwirkung.
Mit dem allmählichen Zusammenbrechen der staatlichen Strukturen Ende des 3. Jh. verschwand der Schienenpanzer wieder, währende das Kettenhemd bis ins späte Mittelalter im Gebrauch blieb.
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Mehr zur Lorica Hamata - Das Kettenhemd im Eigenbau



Schild (Scutum)

Scutum Schildhülle Der gewölbte, rechteckige Schild der Kaiserzeit, war mehreren Schichten übereinander gelegter Brettchen gefertigt, einer Art Sperrholz. Der Griff und die Hand wurden von einem metallernen Schildbuckel (umbo) geschützt. Das Scutum war weiter mit Leder oder Leinen bezogen und an den Rändern mit Metall eingefasst.
Das Scutum war mit den, oft kultischen, Symbolen der Einheit (Legion) bemalt und war damit der einzige wirkliche uniforme Teil der Legionärsausrüstung. Auf dem Marsch befestigte man den Schild mittels eines Trageriemens auf der linken Rückenseite. Gegen Regen und Schrammen konnte der Schild mit einer Schildhülle aus Leder geschützt werden, vor dem Kampf wurden die Schildhüllen natürlich entfernt. Mehr...


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Angriffsbewaffnung


Wurfspeer (Pilum)

Das Pilum war neben dem Schwert die Hauptwaffe des Legionärs, eine genuin römische Entwicklung.
Der Wurfspeer wurde auf eine Entfernung von ca. 20 Meter geworfen und hatte die Aufgabe den Gegner seiner Deckung (seiner Schilde) zu berauben. Die gehärtete, wiederhakenartige Metallspitze drang in die gegnerischen Schilde ein und konnte nicht mehr hausgezogen werden, der lange Schaft aus weicherem Eisen verbog sich beim Aufprall und machte so die Schilde unbrauchbar. Dieser Effekt machte es außerdem unmöglich die Pilen bei einem Fehlwurf zurück zu werfen.
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Pilum


Schwert (Gladius)

Schwerter Die Hauptwaffe des römischen Legionärs war das (Kurz-) Schwert, der Gladius. Es wurde von Keltiberern übernommen und wird deshalb auch oft "spanisches Schwert" genannt. Der Gladius ist beidseitig geschliffen aber in erster Linie eine Stich-und keine Hiebwaffe. Der Gladius tritt in zwei verschiedenen (nach den Fundorten benannten) Typen Gladius auf, der Typ "Mainz" hat eine verjüngte, fast stromlinienförmige Klinge, der Typ "Pompeii" hat eine gerade Klinge mit abgekanteter Spitze (Foto). Typ "Mainz" mit einem flachen Schwertknauf wurde gewöhnlich am Cingulum getragen, Typ "Pompeii" mit einem kugeligen Schwertknauf am Balteus (Schulterriemen). Der Legionär trug den Gladius auf der rechten (nicht auf der linken) Seite, so konnte er das Schwert auch in geschlossener Formation ziehen ohne seine Deckung (das Schild) zu öffnen oder seinen Nachbarn zu behindern. Der Centurio und alle höheren Offiziere trugen den Gladius auf der linken Seite. Den Pugio jeweils auf der anderen Seite.
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Dolch (Pugio)

Der Pugio war eine Reservewaffe für den äußersten Notfall, der aber nur sehr selten zum Einsatz kam, außerdem war er oft reich verziert und genoß ein beträchtliches Prestige in der Truppe. Möglicherweise wurden Pugio auch als Auszeichnung verliehen.
Der Pugio wurde von den Mannschaften an der linken Hüfte, vom Centurio an der rechten getragen.
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Sonstige Ausrüstung / Marschgepäck

Die sonstige Ausrüstung des Legionärs trug dieser in einem Gepäckbündel (sarcina) an einer kreuzförmigen Tragestange (furca) aus Eschenholz mit sich.
Während des Marsches wurde die furca auf der linken Seite getragen und auf der Rüstung aufgelegt.

Reservetunika
Fell (zum Schlafen)
Mantelsack (mantica)
metallerne Feldflasche (ampulla), meist mit Wasser oder posca gefüllt
Bronzeeimer (situla), zum Wasserholen oder auch als Kochtopf verwendbar
Bronzekasserolle (patera), ein Mehrzweckgeschirr das man zum Schöpfen von Flüssigkeiten, als Trinkgefäß,
als Kochtopf, Pfanne oder Backform verwenden kann
Ledertasche (pera) mit Kleingerät und (wenigen) persönlichen Gegenständen
(z.B. Löffel (ligula), Messer (cultellus), Hämmerchen (malleus), Holzkamm (pecten), Riemen,
Öllampe aus Ton (lucerna), Oliven-Öl (oleum), Geld, Persönliches)
Proviantnetz (reticulum) für die Lebensmittel

Furca Marschgepäck Proviantnetz
 Marschgepäck komplett Tasche Tasche mit Inhalt


Lebensmittel: Getreide in Rohform oder als Mehl bzw. Brot
"Eiserneration": 3 Tagesrationen Zwieback, Speck, Hartkäse, Knoblauch

Mehr zur Versorung des Legionärs unter "
Die Ernährung der Legionen"

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Gewicht:

Kleidung, Waffen, Rüstung     29,4 kg (wurden am Körper verteilt getragen, was das Gewicht erträglicher macht)
Marschgepäck                       18,5 kg
Gesamt                                  47,9 kg

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