Die Wagenrennen im Cirkus
Die Piste des Cirkus wurde auf der größeren Längsachse von einer Spina (Mauer; die die Längsachse in der Mitte teilte) geteilt, die an jedem Ende mit einem Pilaster versehen war, um den sich die Fahrbahn (metae) richtete. Sieben Runden mussten bei den Rennen bewältigt werden. Die leichten Wagen wurden von zwei oder vier Pferden gezogen und der Wagenlenker musste sehr geschickt vorgehen, um nicht um zu stürzen (obwohl die verhängnisvollen Stürze und Karambolagen für die Zuschauer eine wahre Attraktion darstellten).
Das Können des Fahrers bestand darin, die Kurven möglichst eng zu schneiden und somit Vorsprung zu gewinnen.
In den Wettrennen war jede Handlung erlaubt, die helfen konnte, den Gegner zu behindern und ihn gegen die Mauern zu drücken, nur Waffen waren verboten.
Jeder Wagenlenker trug zwar einen Dolch bei sich, doch dieser hatte einen anderen Zweck, mit ihm konnte der Fahrer wenn er vom Wagen geschleudert wurde die Zügel durchschneiden um nicht zu Tode geschliffen zu werden.
Die Pferde und Wagen waren in Mannschaften aufgeteilt, die durch ihre bunten Farben unterschieden werden konnten, wobei jede ihre jeweiligen Anhänger besaß. Mit der Zeit wurden sie zu regelrechten Parteien, die sogar einen beträchtlichen Einfluss auf die Politik ausüben konnten. Die Fahrer wurden zu wahren Idolen und die Besten konnten meist ein beachtliches Vermögen ansammeln. So z.B. der aus dem heutigen Portugal stammende Diocle, der im 2. Jh. n. Chr. vierundzwanzig Jahre lang für die "rote" Mannschaft fuhr und dabei 3000 Mal mit dem Zweigespann und 1462 Mal mit dem Vierergespann gewann.
Am Ende seiner Karriere hatte er sich die gewaltige Summe von 35 Millionen Sesterzen verdient.
Rund um den Cirkus breiteten sich eine Reihe von Kneipen, Kiosken und Bordellen aus und es entstand ein richtiges Vergnügungsviertel, in dem sich bei Tag und bei Nacht allerlei fahrendes Volk, Prostituierte, Diebe und andere zwielichtige Gestalten rumtrieben.
Cirkus Maximus
Referat: Römische Wagenrennen