Der Konstantinbogen
Nach seinem Sieg gegen seinen Rivalen Maxentius - am 28. Oktober 312 - an der Milvischen Brücke, entschied sieh Konstantin seinen Wohnsitz nach Trier zu verlegen. Er kehrte erst drei Jahre später nach Rom zurück, um das zehnjährige Jubiläum seiner Machterhebung zu feiern. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Triumphbogen eingeweiht, den der Senat zu seinen Ehren, entlang des Weges errichtet hatte, der von den Prozessionen der triumphierenden Generäle gegangen wurde, die die Stadt vom Campus Martius bis zum kapitolinischen Jupitertempel durchquerten. Da für den Bau des riesigen Monuments nur wenig Zeit zur Verfügung gestanden hatte, wurde er mit einer; bis dahin undenkbaren Methode errichtet. Beim Bau des Bogens wurden Teile von älteren Monumenten verwendet, insbesondere durch Plünderung öffentlicher Gebäude aus den Epochen der Kaiser Trajan, Hadrian und Marc Aurel.
Die vier Platten aus der Zeit des Trajan schmückten wahrscheinlich ursprünglich den oberen Bereich, d.h. die Attika, der Basilika Ulpia, während die Medaillons aus der Zeit Hadrians vielleicht am Eingang eines Tempels angebracht waren, der dem Antinuus, dem vom Kaiser Hadrian geliebten Jüngling geweiht war. Die Reliefs von Marc Aurel hingegen, waren vermutlich Teil der Dekoration eines Triumphbogens, der zu Ehren seines Siegs über die germanischen Völker errichtet worden war. Um ein einheitliches Resultat zu erhalten, wurden die Gesichter der verschiedenen Kaiser den Gesichtszügen Konstantins angeglichen. Einen derartigen Raubbau an Denkmälern anderer Kaiser hat es vor oder nach Konstantin nicht gegeben, zwar wurden gelegentlich andere Kunstwerke umgearbeitet, doch kaiserliche Monumente galten immer als unantastbar.
Mehr zur Schlacht an der Milvischen Brücke
Triumphbögen:
Titus - Bogen
/ Septimius Severus - Bogen