Die Domus Flavia

Wie schon seine Vorgänger; verlegte auch Kaiser Domitian seinen Wohnsitz und seinen Hof auf den Palatin. Die große Residenz, die 92 n. Chr. eingeweiht wurde, hatte zwei Eingänge, einen zu den repräsentativen Sälen (der Domus Flavia) und einen zu seinen Privatgemächern. Den offiziellen Teil der Residenz umgab ein großer Hof mit einem Säulengang, dem sich die verschiedenen Empfangssäle zuwandten. Eine großartige Thronhalle, die sogenannte Aula Regia, die mit Säulen und Nischen dekoriert war; wurde für die offiziellen Udienzen des Kaisers benutzt: hier; in der Mitte einer Apsis (eine halbkreisförmig verlaufende Wand) stand der Thron. Neben tier Thronhalle befand sich eine dreischiffige Basilika sowie ein Gebäude, in dem die Abbilder der verstorbenen Mitglieder der Königsfamilie (Lararlum) aufbewahrt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes befand sich der prachtvolle Speisesaal (Triclinium) neben zwei kleineren Räumen, in deren Mitte zwei ovale Brunnen (Nymphäum) standen, deren Wasserspiele von den Gästen durch die großen Fenster; die sich zwischen dem Triclinium und den Nebenräumen befanden, bewundert werden konnten. Hadrian versah den Speisesaal mit einem Heizsystem, das es möglich machte, die Räume auch im Winter zu benutzten. Der noch erhaltene Marmorfußboden wurde hingegen auf Geheiß von Maxentius restauriert.
Die prunkhafte Residenz des Domitian mit den hohen weitläufigen Sälen, die vermutlich mit kostbarem Marmor dekoriert und verschwenderisch eingerichtet waren, wurde von seinen Zeitgenossen mit Bewunderung und Erstaunen aufgenommen. Die Großartigkeit der architektonischen Bauweise und der natürliche Rahmen, in dem sich der Palast befand, rief den Eindruck hervor; dass er wirklich für einen dominos et dens, d.h. einen Gott auf Erden bestimmt sei.

Kaiserresidenzen:
Domus Augusta / Domus Tiberiana / Domus Aurea