Die Trajanssäule

Die Säule wurde von
Trajan zwischen den beiden Bibliotheken des Forums errichtet und besteht aus neunzehn zylindrischen Marmorblöcken, die mit der Basis und dem großen Kapitell eine Höhe von 29,78 m oder vielmehr 100 römische Fuß erreichten: ein perfektes und genau durchdachtes Maß. Die eigentliche Säule, auf der eine Statue des Trajan krönte, verschwand im Mittelalter und wurde im 16. Jh. von einer Statue des hl. Peter ersetzt. Der würfelförmige Unterbau war mit tiefgearbeiteten Flachreliefs und vielen Waffenmotiven geschmückt. Über der sich hier befindlichen Tür war eine Inschrift zu lesen, die darauf hinweist, das der eigentliche Zweck dieses Monuments darin bestand, die ursprüngliche Höhe des Hügels aufzuzeigen, den man ausgehoben hatte, um das Trajansforum bauen zu können.
Nach dem Tod des Kaisers wurde seine Asche in einer goldenen Urne, auf einer marmornen Bank, in einem Raum aufbewahrt, der den ganzen nördlichen Teil des Fundaments einnahm. Wir werden dadurch, in der Annahme bestätigt, dass das Monument als Grabstätte konzipiert wurde, was mit Sicherheit schon, bei der Errichtung der Säule, geplant gewesen war. Trajansforum mit Säule

Sie ist eines der am besten erhaltenen Monumente der Antike in Rom und war als Sieges-Zeichen und Grabmal des Kaisers gedacht. Ein Reliefband mit figurenreichen Bilderzählungen umwindet die Säule.

Die Reliefs stellen Szenen aus den beiden Daker-Feldzügen 101/102 und 105/106 dar. Sie sind nicht nur kultur-historisch hochinteressant, sondern auch von erstklassiger künstlerischer Qualität. Abgesehen davon, dass die Reliefs durch Abgase in den letzten Jahrzehnten besonders schlimm gelitten haben (was durch die Restaurierung Ende der 80er-Jahre des 20. Jh. eher noch deutlicher zutage trat), ist es selbst durch ein Fernglas fast unmöglich, die Einzelheiten zu studieren. Man habe im Altertum, heißt es, von den seitlichen Bibliotheksbauten Stockwerk für Stockwerk nach oben steigend die Bilder betrachten können. Aber selbst diese Erklärung erscheint, wenn man sich die Gegebenheiten vor Augen hält, unbefriedigend. Wahrscheinlich waren die Reliefs Selbstzweck. Abgüsse der Bildfolgen, die man bequem vom Nahen betrachten kann, befinden sich im Musen della Civilta Romono.
Der Sockel der Säule enthielt die Asche des Kaisers, auf der Spitze stand seine Statue. Sie verschwand im Mittelalter Papst Sixtns V. ließ sie durch das Standbild des hl. Petrus (von Tommaso della Porta und Leonardo Sormani) ersetzen.
Nach dem Tod und der Divinisierung Trajans ließ dessen Nachfolger Hadrian einen Tempel für Trajan und seine Gemahlin Plotina errichten (fertig gestellt wohl nach 121). Von diesem Tempel ist nur die Weiheinschrift (jetzt in den Vatikanischen Museen) und eine einzige, allerdings gewaltige Säule mit einem Marmorkapitell (hinter der Trajanssäule) erhalten, die aus einem Granitblock gehauen ist. Da diese Säule einen Durchmesser von 2 m hat, muss sie ursprünglich etwa 20 m hoch gewesen sein. Daraus lässt sich auf die gewaltige Größe des Trajanstempels schließen, dessen Reste heute unter den angrenzenden Häuserblöcken begraben sind sowie unter den zwei einander sehr ähnlichen Kuppel-bauten der Kirchen S. Maria di Loreto (die dem Vittoriano nähere) und SS. Nome di Maria.

Säulen:
Mark Aurel - Säule / Antoninus Pius - Säule

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