Forum Romanum
Mit dem Namen Forum Romanum wird die Gesamtheit der Baudenkmäler bezeichnet, deren Überreste zwischen dem Kapitol, den Kaiserforen, dem Kolosseum und dem Palatin liegen.
Ursprünglich, war die Senkung zwischen dem Palatin und dem Kapitol, in der das Forum Romanum errichtet wurde, ein Moorgebiet, das von einem Fluss namens Velabro durchquert wurde, der im Tiber mündete und der das gesamte Areal verseuchte.
Gegen Ende des 7. Jh. v. Chr. wurde der Velabro durch den Bau der Entwässerungsanlage Cloaca Maxima, die das Wasser im nordöstlichen Teil Roms sammelte, kanalisiert. Somit wurde die Ebene des Forums erstmals trockengelegt und man begann das Zentrum des städtischen Lebens zu bauen.
Auf dem Gelände wurden nun nach und nach Gebäude errichtet, die religiösen, politischen sowie kommerziellen Tätigkeiten verbunden waren.
Das Forum war von der zum kapitolinischen Hügel hinaufführenden Via Sacra durchzogen, die die siegreichen Feldherren bei ihren Triumphzügen, von Karren mit der Kriegsbeute und von Scharen Gefangener gefolgt, entlangfuhren. Während sich der älteste Teil des Forums aus republikanischer Zeit an den Hängen des Kapitols ausdehnt, befindet sich die Zone aus der Kaiserzeit, und somit jüngeren Datums, in der Nähe des Kolosseums.
Später, als das Forum Romanum nicht mehr genug Platz bot, verlagert sich das öffentliche Leben zum Teil zu den neugebauten Kaiserforen.
Eine weitere wichtige Strasse, die Via Nova, durchlief das Tal der Länge nach an den Hängen des Palatin entlang.
Die baulichen Aktivitäten und die Nutzung dieses Areals zogen sich über ein Jahrtausend hin, bis das Forum Romanum im Laufe des Mittelalters vollständig in Vergessenheit geriet und zu einem Weideland herunterkam, so dass es sogar den Namen "Campo Vaccino" (Kuhweide) erhielt.
Der zerstörerischte Moment brach jedoch mit der Renaissance herein: damals traf Papst Julius II. (1505-1513) die Entscheidung, das Gebiet als Steinbruch zu nutzen, wobei das Material häufig zu Kalk verarbeit wurde, um in der von ihm angetriebenen Stadt, neue Bauten zu ermöglichen.
Laut Augenzeugen, wie Phyrrus Ligorius, ging die Zerstörung der Monumente sehr schnell vonstatten: teilweise dauerte es nur einen Monat, um noch fast intakte Gebäude abzureißen und weder die Proteste Raffels noch die Vorbehalte Michelangelos wurden erhört. Als nur noch wenige Ruinen übriggeblieben waren, wurde das Gebiet wieder als Weideland benutzt, bis es im letzten Jahrhundert zu einem der größten Forschungsobjekte der neugeborenen modernen Archäologie wurde.